Gut genächtigt in der Ecke des Besucherparkplatzes vom Freilichtmuseum und Schloss in Kastelholm konnten wir so „früh“ am Morgen um 10 Uhr finnischer Zeit unsere Tour durch die Anlagen starten.
Wir begannen im Schloss Kastelholm, welches zwar nur noch eine Ruine war, doch durch aufwendige Restauration und mit viel Engagement wurde es zu einer Attraktion mit viel geschichtlichem Hintergrund wiederhergestellt. Das angrenzende Gefängnis, welches noch bis 1975 in Betrieb war nahmen wir dabei natürlich auch noch mit.
Weiter im Freilichtmuseum gab es jede Menge schwedische Handwerkskunst zu entdecken. Drei Mal pro Woche werden hier im Museum diverse Tätigkeiten vorgeführt und heute war Handwerkertag.
Da waren wir doch Prima aufgehoben…
Als dann Busse weise die Touris angekarrt wurden haben wir uns davon gemacht. Auf dem Rückweg nahmen wir noch einen riesigen Aussichtsturm mit, der uns bei schönsten Wetter die Weiten der Aland-Inseln zeigten. Wir zogen weiter über die Insel und suchten uns langsam unseren Stellplatz für die Nacht, da überquerten wir noch eine riesige Schwenkbrücke, die sich stündlich in Aktion setzte und so eine Querverbindung in Kanalform durch die Inselgruppe freigab.
Letztendlich landeten wir in Lumparland direkt an der St. Andreas Kirche und verbrachten dort einsam und alleine die Nacht.
Nach einem kleinen Gewitterschauer am Abend und leichten Regen am Morgen klarte es gegen 10 Uhr wieder auf und die Sonne begleitete uns wieder bei höchst sommerlichen Temperaturen auf die Fähre und damit auf das Finnische Festland. Die fünf stündige Fährüberfahrt von den Aland-Inseln nach Naantali durch die wunderschöne Schärenküste verlief ohne Probleme. Im Hafen angekommen, stand der erste Tank-Stopp seit Rostock an. 1.243 Kilometern mit einer Tankfüllung. Das geht schon…
Wir suchten uns danach den Weg aus dem riesigen Hafengebiet heraus und lernten relativ schnell die grüne finnische „Hölle“ links und rechts von der Straße kennen. Unseren Schlafplatz fanden wir dann in Uusikaupunki, einem finnischen Küstenort direkt am Yachthafen. Und Matrix-Treffen war hier auch noch!
Mit Livemusik aus dem Hafen ging es dann in eine relativ ruhige Nacht!
Ausgeschlafen, gefrühstückt ging es los und wir machten eine kleine Städtetour zu Fuß durch den fast unaussprechlichen Ort Uusikaupunki und verschafften uns so einen ersten Eindruck finnischer Mentalität. Lesen kann man auf Finnisch fast alles, was sich allerdings dahinter verbirgt, da geht uns relativ schnell das Latein aus. Die finnische Sprache ist einfach unmöglich zu verstehen und so freuen wir uns, dass wir uns mit unserem Englisch sehr gut verständigen können!
Nach dem Stadtbummel packten wir unsere sieben Sachen und fuhren weiter nach Rauma gut 180 km nördlich von Turku. Dort bezogen wir noch am Vormittag den Campingplatz und ergatterten noch einen Stellplatz direkt am Wasser. Feste Stellplätze – Fehlanzeige… Wer zuerst kommt nimmt sich den Stellplatz der da ist. An der Rezeption hieß es nur „Sucht und ihr findet einen Stellplatz“. Für uns als deutsche „Normalbürger“ und „ordnungsliebende“ schon ungewöhnlich!
Heute war Waschtag, denn so ein kleiner Scheisser verursacht doch mehr Dreckwäsche als geplant. Das heiße Wetter gab den Rest dazu. Hätte ich früher gewusst, dass Kinder so viel Dreckwäsche verursachen, dann wäre ich in die Waschmittel oder Waschmaschinen-Industrie eingestiegen! ;-)
Mit viel Wind, warmen Temperaturen und mehr als Sonne war die Wäsche schneller trocken, als diese in der Waschmaschine benötigte und so gingen wir zu Fuß in die Altstadt von Rauma.
Zu Rauma:
„Schief, bunt dekoriert und gut erhalten präsentiert sich die Altstadt Raumas mit ihren 600 Holzhäusern aus dem 18. Und 19. Jahrhundert Skandinaviens größtes Ensemble dieser Art ist seit 1992 UNESCO-Weltkulturerbe und verlockt heute mit hübschen Boutiquen und gemütlichen Cafés zu Erkundungstouren.“
QUELLE: ADAC-TourSet
Eine schöne Stadt mit wirklich vielen, teilweise schönen und gut erhaltenen Holzhäusern mit irgendwie „finnischen“ Stil. Was für uns finnischer Stil und dessen Mentalität bedeutet, dass muss in uns noch reifen und wird an späterer Stelle hier noch mal in ein Wort gegossen!
Zurück am Womo ging es ans Kochen, lecker essen und Abwaschen. Heute haben hier die Männer das sagen! (letztes Bild)
Auf einen ruhigen Restabend…
In Rauma haben wir auch übernachtet. (Auf dem Parkplatz am Rande der Altstadt) Und heiß wares auch.