Nach dem letzten Blog-Eintrag haben wir dann noch die Lofoten wieder verlassen. Die erst geplante Methode mit einer Fähre „schnell“ überzusetzen und damit Kilometer zu sparen, erwies sich dann doch teurer als die Strecke zu fahren. Die Zeit dafür hatten wir wohl noch und Diesel war auch genug im Tank!
Wir fuhren bis kurz vor Narvik und fanden unseren Stellplatz unweit der E6 direkt am Ende des Ofotfjorden. Ein kleiner Parkplatz mit Sandstrand und prima Ausblick auf die untergehende Sonne!
Mit diesem Sonnenuntergang beendeten auch wir diesen Trödel- und Fahrtag.
Unser Fazit zu den Lofoten:
Viele schwärmten bereits vor unserer Tour von den Lofoten. Dort sei es wunderschön!
Ja, es ist sehr schön dort und die Natur mit den Berg-, Fluss-, Seen- und Fjordlandschaften war schon sehr nett. Als das Reisehighlight würden wir es dennoch nicht beschreiben. Wir haben die Lofoten ausserhalb der Reisesaison besucht und konnten auch so die leeren Straßen, Campingplätze und Städte/Dörfer für uns beanspruchen. Im Hauptreisemonat Juli sieht es wohl ganz anders aus. Da sind wohl die gesamten Lofoten mit Touristen überfüllt. Busse weise werden sie auf die Inselgruppe gebracht und von Stadt zu Stadt und von Attraktion zu Attraktion befördert. Ein wenig Kommerz steckt schon dahinter. (Wir lieben dann doch mehr die kleinen Dörfchen bzw. Küstenstädte entlang der Küste – Das ist für uns der eigentliche Flair Norwegens!)
Auch wenn wir gerne mal einen Campingplatz besuchen um beispielsweise die Toilette zu entsorgen, Abwasser abzulassen, uns mit Frischwasser zu versorgen und einfach mal den Tag einen lieben Tag sein lassen wollen, war es auf den Lofoten NICHT bis sehr begrenzt möglich „Frei“ zu stehen, sprich ohne Anbindung an feste vorgegebene Stellplätze oder ähnliches. Dieses Freiheitsgefühl was einen sonst in Skandinavien sehr sehr häufig geboten wird, steht hier nicht zur Wahl. Schade…
Abschließend können wir nur sagen: Wir hatten tolles Wetter, die Straßen sind perfekt ausgebaut, die Beschilderung ist gut und die Leute sind wirklich sehr freundlich und hilfsbereit, auch wenn die Verkaufskraft und das Geld der Touris hier sehr gerne entgegengenommen wird.
Wir waren da, haben es genossen, aber zwei Wochen Urlaub werden wir dort nicht gezielt verbringen! ;-)
Trotz der „Autobahn“ im Rücken (in Norwegen zu 98% einspurig, ohne Mittelleitplanke und öfters auch mal ohne Mittelstriche) verbrachten wir eine ruhige Nacht. Die Sonne lacht und um 8 Uhr hatten wir bereits 13°C im Schatten! (Zurzeit wohl mehr als in „Good old Germany“)
Zeitig machten wir uns auf und besuchten die Nord-Norwegische Stadt Narvik. Nach erfolgreicher Parkplatzsuche und einem kleinen Stadtrundgang ging es auf in Richtung Fischerhallen. Dort fanden wir allerdings nur eine Ladentheke voll mit Fisch vor. Mehr nicht… Von Fischerhallen hatten wir uns doch etwas anderes versprochen. Unverrichteter Dinge ging es zurück zum Womo. Umparken war angesagt da die Parkuhr nicht mehr hergab.
Wir fuhren zur Seilbahn, die auf den Narvikfjellet, den Hausberg Narviks heraufführt. Bevor wir jedoch hoch fuhren (das ging auch erst ab 12 Uhr) brachten wir noch die Greffener Fahne zur Post. Knapp 5 Wochen war diese jetzt mit uns unterwegs. Sie hat kurzfristig noch einen anderen Auftrag herein bekommen und so ging es dann mit ihr via Luftpost nach Hause! Wir hatten eine tolle Zeit und viele nette Aktionen mit der Fahne auf unserer Tour unternommen. Alle Bilder mit der Greffener Fahne sind auf https://Fahne.Greffen.de zu finden.
Nach dem Einkauf auf dem Rückweg, dem Mittagessen ging es dann hoch auf den Berg. 768 Meter hoch brachte uns die Kabinen-Seilbahn und das bei schönstem Sommerwetter! Der Ausblick von Oben herab auf die 18.500 Einwohner Stadt Narvik war gigantisch! Wir genossen gut zwei Stunden auf der Plattform bevor wir schweren Herzens uns wieder auf die Talfahrt machten, um dann doch noch ein paar Kilometer Strecke zu fahren.
Endpunkt unserer Reise war der Leuchtturm in Tranøy kurz vor dem Ende der Welt. Der Leuchtturm in Rot / Weiß mit Blick rüber auf die Inselgruppe der Lofoten war ein Traum. Das Wetter und das Abendlicht gaben uns dazu den Rest. Was für ein Tag…
Ach ja, Abendessen: Es gab dann doch noch frischen Wildlachs schmackhaft angebraten an frischen Salat mit Thousand Island Dressing, dazu Weißwein und Dosenbier! Wat war dat doch derbe lecker…
(Ein Bild gab es nicht dazu – Vor lauter Vorfreude haben wir ganz das Fotografieren vergessen! ;-) )
Vom Leuchtturm ging es dann am anderen Morgen schon relativ früh wieder zurück auf die Straße, die uns weiter nach Süden bringt. Wir kringeln uns über die E6 mit Serpentinen, Baustellen und Tunneln. Die Norweger sind wahre Meister auf ihren Baustellen und man wünschte sich, dass sich in Deutschland auch immer alle Maschinen dort bewegen. Und Baustellenampeln gibt es hier auch nicht. Diese werden durch zwei „Aushilfskräfte“ ersetzt, die über Funk den jeweiligen Verkehr freigeben. Große Staus haben wir hier noch nicht gesehen!
Kurz vor Mittag war es dann soweit: Kurz hinter Fauske bogen wir links ab auf den Riksvegen 17 – Die Reichsstraße Nummer 17. „Dieses sei die schönste Küstenstraße Norwegens“, wurde uns über viele Ecken berichtet. Stimmt, die ersten Kilometer waren echt super zu fahren. Unser erstes Ziel auf der RV17 war Saltstraumen. Der Saltstraumen ist der größte Mahlstrom der Welt! Fast 400 Millionen Kubikmeter Wasser zwängen sich mit bis zu 20 Knoten (XX km/h) im Laufe von 6 Stunden durch die 3 km lange und 150 m breite Meeresenge. Was für ein Strom mit riesigen Strudeln von bis zu 10 m Durchmesser. Das ganze geschieht durch die Gezeiten viermal am Tag. Was für ein Naturspektakel auch bei Regen! (Sehenswert!)
Weiter den RV17 herunter fanden wir dann in Storvik am kleinen Hafen und Übernachtungsplatz. Mit einer tollen Sonnenuntergangsstimmung und den Bergen im Abendrot mit tiefhängenden Wolken beendeten wir unseren Fahrtag mit über 300 Kilometern Wegstrecke.
Fabi entpuppt sich heute mal als Langschläfer und wir stiegen erst um kurz vor acht aus den Betten. Nach dem Frühstück folgte das übliche Prozedere: Abwaschen, aufräumen, Fabian wickeln und anziehen. Langsam kommt in diesen Sache Routine in unserem Ablauf…
Zack und schon war die Routine wieder vorbei. Wir starteten den Motor, versorgten das Womo mit Frischwasser und entsorgten unser Grauwasser sowie Toilette in der kostenlosen Ver- und Entsorgungsstation in Storvik. Weiter auf dem RV17 durchfuhren wir fast unzählbar viele Tunnel, sahen etliche Gletscher von der Straße und nahmen zwei Fähren á 15 und 60 Minuten und überquerten dabei auch wieder den Polarkreis! Am frühen Nachmittag fanden wir auf dem Parkplatz direkt am Sjona-Fjord dann schon unseren Nachtstellplatz (Hellåga) MIT Aussicht und Angelmöglichkeit. Ob was beißt, das werde ich erst am Abend nach einsetzen der Flut feststellen! Mal abwarten…
So nutze ich vor dem Abendessen dann noch schnell die Zeit zwischen Kochen und Spielen um diesen Blog Online zu setzen.
Zum Wetter: Wie sollte es anders sein – Sommer, Sonne, strahlend blauer Himmel und 19°C!
Expeditionswetter…
Genug geschrieben! Hier unser Fotoband von den vergangenen Tagen! ;-)