Gefühlter Sonntag! Ausschlafen, in Ruhe frühstücken stand an… Nach den ganzen kurbelei in den vergangenen Tagen wollten wir es etwas ruhiger beim Fahren angehen lassen und so fuhren wir langsam weiter in Richtung Süden. Wir passierten wunderschöne Wegstrecken durch das norwegische Fjordland bis wir hinter einem knapp 7 Kilometer langen Tunnel den Gletscher Bøyabreen auf der linken Seite entdeckten. Ein riesen Gletscher der zu Europas größten Gletschergebiet des Jostedalsbreen gehört. Leider ist es einer der Gletscher, der sich zu den am schnellsten bewegenden und abnehmenden Gletschern Norwegens zählt. Vom Parkplatz gingen wir dann herunter zum Fuße des Gletschers sowie zum kleinen See, der sich vor dem Gletscher gebildet hat. Ein wahres Naturschauspiel…
Weiter ging es dann zum Bücherdorf nach Mundal. Insgesamt gibt es in dem Dorf Bücherregale in einer Gesamtlänge von über 4 Kilometern. Hier war für jeden etwas zum Schmökern dabei. Auch ein kleiner Teil an deutscher Literatur war hier zu finden.
Weiter über Sogndal fuhren wir bis nach Hella und nahmen die Fähre rüber nach Vangsnes und fanden dort einen kleinen Campingplatz direkt am Fjord – dem Tveit Camping. Sehr nett, einigermaßen günstig und direktem Blick auf den riesigen Fjord, der mit einer Breite von knapp 4 km eine Tiefe von beachtlichen 1.130 Metern erreicht. Stehen kann da keiner mehr… ;-)
Mit leckeren Pfannkuchen und den schönen Ausblicken bei bestem Wetter beendeten wir den Tag!
Super ruhig geschlafen, gut gefrühstückt machten wir uns langsam auf und verließen kurz nach 10 Uhr den Campingplatz bei bedecktem aber relativ warmem Wetter. Auf unserer Entdeckertour kamen wir direkt einer alten Holzkirche aus dem 11. Jahrhundert vorbei. Eine kurze Fotopause und es ging auf die nächste Berg-Etappe. Von der Küstenlinie schraubten wir uns wieder bis auf über 1.000 Meter hinauf und genossen die grandiose Aussicht auf viele verschneite Bergkuppen. Kein Mensch weit und breit…
Entlang dem Riksvegen 7, einer weiteren, zum Teil sehr engen und mit Baustellen versehenen Touristenstraße kamen wir nach dem Einkaufen und Tanken an unserem Übernachtungsplatz an. Ein kleiner Parkplatz direkt am Fjord und mit der wenig befahrenen Straße im Rücken konnten wir es gut aushalten. Auch das Wetter spielte bei bedecktem Himmel und guten 17°C beim Grillen noch mit, bevor uns später drei Tropfen zum Aufräumen zwangen.
In der Nacht hatte es relativ viel geregnet und die Wolken hingen sehr tief über der Fjordlandschaft. Man hörte es auch beim Frühstück immer wieder tröpfeln und so planten wir für den Tag den Regen erst einmal mit ein. Kurz vor Mittag hörte dann der Regen auf und die Sonne lugte wieder aus den Wolken hervor.
Auf der Route von Ålvik Richtung Süden ließen wir Bergen rechts liegen und konzentrierten uns eher auf die verschiedenen Küstenabschnitte mit viel Grasland aber auch felsigen Abschnitten. Die Straßen waren schmal und zum großen Teil nur einspurig ausgebaut. Auch Baustellen gab es unterwegs wieder zu genüge. Mal riesige Bauabschnitte welche völlig ungesichert waren, mal Abschnitte mit Baustellenampel für nur 50 m. Witzig die Norweger!
Unseren Endzielpunkt fanden wir auf einer kleinen mit Brücken und Tunneln verbundenen Insel Valestrand, weit draußen unmittelbar an einem kleinen Strand und Wasserfall mitten in der Natur! Mit direktem Blick auf die Schärenküste grillten wir frischen Lachs mit Salat als Beilage. Leider wurden wir jedoch schon beim Essen von kleinen lästigen Fliegen halb aufgefressen, so dass auch Fabi nicht mehr wirklich Spaß am stille sitzen hatte. Wir spülten noch schnell und verzogen uns in die Womos, obwohl das Wetter sehr nett und angenehm warm war.
Nachdem es am Vorabend schon früh zu Bett ging waren alle relativ früh ausgeschlafen und bei schönstem Wetter bester Stimmung! Nach dem Frühstück starteten wir relativ zeitig die Womos und fuhren zurück in die Zivilisation mit dem Ziel mal relativ frühzeitig einen Übernachtungsplatz zu finden. Flöte piepen! Freie Stellplätze waren keine in Sicht, die angefahrenen Campingplätze waren geschlossen oder wir erklärten sie als nicht brauchbar. So ging es dann südlich von Bergen entlang an diversen Fjorden. Einer schöner als der andere. Zur Mittagsrast standen wir nach einer Fährüberfahrt in Sand an der RV13. Neben der Stadtbesichtigung marschierten wir dort noch zu einem Wasserfall, welcher zur Energiegewinnung genutzt wird. Rund 70m³ Wasser rauschen da pro Sekunde mit einem großen Getöse hindurch.
Weiter auf der Suche nach einem Stehplatz kamen wir an einer Lachsfabrik mit Fabrikverkauf vorbei. Hier füllten wir erst einmal unsere Vorräte und den Kühlschrank auf! Frischer geht es kaum…
Nach einer letzten Fährüberfahrt für den Tag landeten wir dann in Hjemelandsvågen am Hafen Kai. Wo ein Womo steht kommen auch immer gerne weitere dazu. So war es auch hier. Direkt an der Kaimauer bereiteten wir unser Abendessen vor und genossen dieses bei einem perfekten Sonnenuntergang im Abendlicht. Schon fast ein wenig kitschig, aber sehr sehr schön… ;-)