Plötzlich über Nacht, da war es da… Das Gefühl wir stehen am nördlichsten Ende Europas. Irre!
Wir genossen den Ausblick auf die Felsen, den Leuchtturm und wir drei frühstückten in aller Ruhe bevor wir uns wieder auf den Weg machten.
Um das Nordkapp zu erreichen, mussten wir erst wieder 250 km zurück in den Süden in Richtung Lakselv, bevor es von da an gut 200 km zum Nordkapp geht.
Wir kamen gut voran und hielten kurz nach unserer Mittagsrast am Silfar Canyon an. Durch den Silfar Canyon, welcher einer der höchsten Canyons Nordeuropas ist, fließt der kristallklare Borselv durch riesige Dolomitenformationen. Wir erwanderten uns dabei wunderschöne Aussichten!
Nach einem Tankstopp und der Ver- und Entsorgung an der ESSO in Lakselv fuhren wir noch weiter mit bis nach Trollholmsund. Hier endete auch nach 294 km unsere Tagesetappe. Fabian freut sich dabei fast schon immer aufs Fahren, endlich mal in Ruhe schlafen! ;-)
In Trollholmsund wanderten wir vor dem Abendessen noch einmal herunter zum Fjord. Es ging über Schafswiesen, kleinen Pfaden und Felswegen zu den Dolomitentrollen. Einer samischen Sage nach sind Trolle hier vor tausenden von Jahren zu Stein geworden. So standen sie auch da… Sehr nett und mit etwas Fantasie sieht man auch sehr witzige Figuren in den Steinformationen.
Zurück am Womo wurde das Abendessen zubereitet und noch eine Spieleinheit eingelegt. Die Vorfreude auf das Nordkapp steigt…
Etwas Statistik am Rande:
Von Slettnes der Nordspitze Europas bis nach Lakselv waren es 251 km die wir in 4 Stunden und 20 Minuten Fahrzeit zurücklegten. Bereits auf dem Hinweg war auf der Strecke dermaßen „viel“ los, das wir auf die Idee kamen, uns mal alles zu notieren, was uns so auf der Straße entgegenkommt.
Nein, wir langweilen uns nicht, aber dies soll einfach mal zeigen, was hier so los ist! ;-)
Übrigens, das war die Hauptverbindungsstraße, die wir da gefahren sind…
65 Autos
1 Auto mit Wohnwagen
12 Wohnmobile
0 Fahrräder
0 Fußgänger
2 Rentiere
9 LKW´s
1 Bus
0 Boote
Gut geschlafen mit meckernden Schafen rund um das Womo bereiteten wir uns auf die letzten 180 km Fahrt zu Nordkapp vor. Frühstück, Pampers wechseln und wir verließen bei strahlendem Sonnenschein Trollholmsund und fuhren über die E6, der Nordkapproute, auf direktem Wege in den Norden. Irgendwie konnten wir es dann doch kaum erwarten das Nordkapp anzufahren.
Die Fahrt durch enge Passagen, diversen Tunneln und wunderschönen Ausblicken auf die Fjordküste machten einfach mehr als süchtig!
Noch vor dem Mittag passierten wir die Nordkapp-Zahlstelle. Mit 320 Norwegischen Kronen (knapp 40 €) waren wir dabei. Wir fuhren auf den Parkplatz direkt mit Blickrichtung auf die Klippen und genossen schon jetzt die Aussicht. Mit dem Mittagessen im Bauch machten wir uns auf dem riesigen Plateau auf Erkundungstour. Ein wahnsinniger Moment – JA, wir haben unser ZIEL erreicht!
Nach der Foto-Session an der Nordkapp-Kugel mit und ohne Greffener Fahne verzogen wir uns wieder ans Womo. Fabian hielt seinen Mittagsschlaf im Buggy in der Sonne und bei 18°C ließ es sich dabei Prima aushalten!
Am frühen Abend hatten wir uns kurzfristig mit zwei anderen Pärchen, die wir auf der Tour Kennengelernt und auf diversen Stellplätzen immer wieder getroffen haben, zum Grillen am Nordkapp getroffen. Ein echtes Highlight zusammen mit Andrea & Ernst-August, Claudia & Andre und Melanie & Fabian! Wir wurden schon irgendwie etwas beneidet mit unserem Grillbuffet und doch noch belächelt – ABER unser „1€-Grill“ brachte für so viele Personen eine echte Glanzleistung. (Ich hätte ihm so etwas nicht zugetraut!)
Nach dem Abwasch machten wir uns nochmal auf zur Nordkapp-Kugel. Das erste Abendlicht war eingetroffen und die ersten Fotos in „Sonnenuntergangsstimmung“ wurden geschossen. Ich kann einfach nicht mehr weg sehen.
Und während ich gerade diesen Blog-Eintrag schreibe, genießen wir aus unserem Womo den wolkenlosen Sonnenuntergang bei spiegelglatter See! Ein klasse Bild…
Im Nachtrag: Die letzten Bilder vom Sonnenuntergang wurden gerade erst „nach Redaktionsschluss“ gemacht! ;-)
Nochmal zum Titel dieses Blogs:
„An Tagen wie diesen wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen haben wir noch ewig Zeit
Wünsch ich mir Unendlichkeit“
Quelle: DIE TOTEN HOSEN – Tage wie diese
P.S.: Das auswählen der Fotos war echt mehr als schwierig, aber hier die besten Eindrücke!