Nach der Hitzenacht in der es weder kühler noch dunkel werden wollte, waren wir doch alle drei ein bisschen gerädert. Bereits um 03.30 Uhr stand die Sonne gefühlte 3,5 Meter über dem Horizont. Einmal noch umdrehen und Fabian hatte ausgeschlafen…
Nach dem Frühstück, stand neben dem Boxenstopp an der Tankstelle der letzte Großeinkauf im finnischen Lidl auf dem Programm. Eine Chance hätten wir noch bis zur norwegischen Grenze.
Vollgepackt, Vorräte wieder aufgefüllt, Diesel- und Wassertank gefüllt ging es dann auf die E4 weiter nach Norden. Nächster Stopp: Polarkreis! Neben dem Polarkreis als Wahrzeichen der im Sommer nie untergehenden Sonne, hat sich hier ebenso der einzig echte Weihnachtsmann niedergelassen.
Wir gingen über den Polarkreis auf und nieder, vor und zurück. Mal mit Greffener Fahne, mal ohne. Auch wir konnten wieder Mals damit Aufsehen erregen!
Im Santa Claus Village besuchten wir dann alle drei den Weihnachtsmann, erzählten ein wenig über das, was wir und Fabian uns so wünschten (sogar auf Deutsch) und Fabian freute sich dabei einen Ast ab! Vielleicht wegen dem langen Bart!? Natürlich wurden wir dabei gefilmt und Fotografiert. Der Besuch beim Weihnachtsmann war völlig Kostenfrei und OHNE Kaufverpflichtung der Fotos. Eigene Fotos durfte hier keiner machen…
Natürlich war in diesem Moment der Preis egal und wir nahmen das „Online-Special“ für 39 € – Alle Bilder und den Film zum Download. Wir werden wohl nachträglich noch einen dafür Sponsor finden… ;-)
Wieder heraus, einem Kärtchen in der Hand, wo unser Datenmaterial irgendwo im Netz rumdümpelt standen wir da und wir wussten kaum, welchen Souvenirshop wir als erstes Besuchen sollten. Was für ein Touristen-Ziel.
Noch schnell ein paar Fotos mit dem Weihnachtsmann-Double gemacht UND das mit Greffener Fahne für den Greffener-Fahnenblog, so war es dann für Fabian an der Zeit, seinen Mittagsschlaf abzuhalten. Wir kamen gut voran und haben dabei die ersten Rentiere am Straßenrand gesehen. Melanie hat sie dabei sofort abgeschossen (fotografiert)! Nach dem vierten Rentier wurde das zählen zu anstrengend. Es sind aber ganz schön viele… Und als Kühlerfigur sind diese definitiv zu groß!
Zur passenden Zeit fanden wir dann an einem See einen schönen Übernachtungsplatz. Mücken gab es hier natürlich wie zu erwarten schon genug und Fabian konnte nur begrenzt draußen auf der Decke spielen. Ich dagegen habe noch die Angel in den See gehalten. Mehr als 7 kleine Barsche wollten aber nicht beißen. Dem dritten habe ich noch gut zugeredet, er solle doch seine großen Geschwister mal vorbei schicken, doch daraus wurde nichts und unser Chili-Con-Carne musste für heute her halten.
Nach einer ruhigen Nacht unweit der Hauptstraße starteten wir relativ früh in unseren Reisetag durch das Lappländische Outback, aber vorher nochmal schnell 10km zurück zum LIDL und alles das kaufen, was dann doch noch fehlte! ;-)
Mit vollem Kühlschrank und Vorratsschränken ging es dann über die „Hauptstraße“ bis hoch zur Norwegischen Grenze. Dabei muss ich sagen, dass wir sehr fasziniert sind von der unendlichen, abwechslungsreichen, schönen, Fluss- und Seenreichen Natur in Lappland. Wären die Black-Flys (kleine schwarze und weiße Stechmücken) sowie die großen Mücken nicht da gewesen, dann wäre das mein Urlaubsland Nummer EINS! Wahnsinn… Leider kann man diese Eindrücke kaum in Worte packen, drum versuche ich es unten in ein paar Bildern.
Natürlich haben wir auf der gesamten Strecke etliche Rentiere gesehen. Einige standen im Graben und waren am Grasen, andere trabten munter und fröhlich mit uns die kurvenreiche Straße hinab.
Natur pur!
Zur Straße: Die Hauptstraßen waren in einem super Zustand und sehr gepflegt. Die Größe allerdings ist mit der Greffener Ostortstraße zu vergleichen. Mittelstriche gab es die letzten 200km vor der Norwegischen Grenze einfach nicht mehr und man musste sich mit dem Gegenverkehr irgendwie arrangieren. Die LKW´s nahmen das dabei nicht so genau. Die wussten schon vorher, dass sie den Platz auf der Straße bekommen!
Gut 60km vor dem norwegischen Kirkenes war es dann soweit, wir passierten die Finnisch-Norwegische Grenze und was war, nichts…
Direkt auf der Grenze stand eine Kamera und dann kam in einem Kilometer ein Zollhäuschen, an dem man mit 30km/h dran vorbeifahren musste. Wenn hier wohl einer was kontrollieren will, dann wird er sich wohl auf die Straße begeben. Völlig unspektakulär setzten wir unsere Reise nach Kirkenes fort. Schon jetzt passierten wir die ersten Fjorde und ernteten tolle Aussichten, auf das was da noch so auf uns zukommt!
Nach 680km in zwei Tagen sind wir so in Kirkenes angekommen und schlugen unser Nachtquartier direkt vor der örtlichen Polizeiwache auf. Das soll wohl sicher sein! Wir nutzten dabei das freie WLAN in der Stadt und nahmen den ersten Kontakt aus Norwegen via Skype in die Heimat auf! Ein schönes wiedersehen…
Und noch etwas: Wir sind wieder zurück in „unserer“ Zeitzone und müssen uns so nicht mehr umstellen!