Finnlands Ostseeküste

Früh am Morgen nutzen wir nochmals die Waschmöglichkeiten auf dem Campingplatz, denn was Sauber ist, kann wieder in den Schränken verstaut werden! Allgemein stand irgendwie der Aufräumwahn im Vordergrund. Wir räumten auf, putzten ein wenig und genossen die Zeit bis zum Check-Out. Es war so warm und eine leichte Brise von Wind ließ unsere Wäsche bestens trocknen. So hatte auch Fabi noch genug Zeit, um mit seiner finnischen Freundin Marta (14 Monate) auf der Decke zu spielen. Sie verstanden sich auch ohne große Worte!
Unser Weg in Richtung Norden führte uns dann in das Städtchen Kristinestadt, in dem wir eigentlich nächtigen wollten. Eine Stadtführung auf eigene Faust bestätigte uns in der Meinung, dass dieses Städtchen deutlich schöner ist und mehr Scharm hat, als Rauma. Sauber, sehr gepflegt und ganz leicht touristisch präsentierte es sich bei schönsten Sommerwetter und immer noch 30°C im Schatten. Da es nicht mit zum UNESCO-Weltkulturerbe wie Rauma gehöhrt, verleihen wir ihr den Preis, als „bisher schönste Stadt Finnlands“!
Während der Stadtbesichtigung parkte unser Womo auf einem großen Parkplatz direkt am Wasser an einem Seitenarm des Hafens. Auf dem Rückweg stellten wir fest, dass direkt neben dem Parkplatz der örtliche Nachtclub angrenzte. Dieser öffnet jeweils freitags und samstags seine Pforten von 22 bis 4 Uhr am anderen Morgen. Unruhe war vorhergesagt und so fuhren wir ein Stückchen weiter. Das war das Beste, was uns geschehen konnte…
Meine Weltbeste Navigatorin machte mal wieder einen Parkplatz im Nirgendwo aus (kurz vor Kaskinen) und das direkt an der Schärenküste mitten im Wald versteckt, welcher nur über eine übelste Schotterpiste erreichbar war. Mit Humor ging es mit 40 Sachen die Piste entlang und wir landeten im Paradies auf Erden. Platz war auf diesem Parkplatz ziemlich genau für ein Wohnmobil und vielleicht noch einen Kleinwagen. Der Blick aufs Wasser, ein Steg zum Angeln und einfach nichts los… Toll!
Wir fütterten Fabi und ich versuchte mein Glück an der Angel und das mit Erfolg. Die frischen Filets von einem mittelmäßigen Hecht und zwei schönen und zornigen Barschen landeten noch am Abend im Kühlschrank. Das Essen für den Morgigen Abend war eingetroffen!
Neben dem Feierabendbierchen und einem Longdrink konnten wir dem Geschrei der Seemöwen horchen und den Abend genießen.

Morgens machten wir uns schon relativ früh auf in Richtung Vasa. Ab auf die E8 und mit 83 km/h im Tempomat ging es die Straße auf und nieder. Wir bogen ab in die Stadt Vasa und suchten nach einem geeigneten Parkplatz in Stadtnähe. Die Parkplatzsuche wurde bei 32°C und Sonne pur zur Qual und wir entschieden uns zu weiterfahrt. Mit Buggy und dampfenden Sohlen durch die Stadt, dass wollte von uns keiner und so machten wir kurzerhand Mittagsrast an einer Badestelle, „mal wieder“ mitten im Wald. War wohl auch ein Geheimtipp für die Einheimischen, die hier den Sonntag am See genossen.
Fabi genoss ebenfalls sein Mittagessen auf der Picknickdecke und mit einem anschließenden Erfrischungsbad im See konnten wir seinen Mittagsschlaf nutzen und fuhren weiter nach Risöhäll, kurz hinter Jakobstad. An einem kleinen Anleger machten wir unseren Parkplatz für die Nacht aus und genossen das frisch gefangene Fischfilet mit überbackenen Käse-Kartoffeln zum Abendessen

Mit einer ruhigen Nacht, gutem Brot und Fabis Marmeladenbrot starteten wir in den Tag. Leicht bedeckt und nur 21°C. Super zum Reisen…
Gut 180km weiter nördlich bei Raahe sah das Wetter schon wieder ganz anders aus. 32°C und die Sonne brannte vom Himmel. Wäre ich mir gerade nicht so sicher, dann würde ich es für eine Fahrt ans Mittelmeer halten und nicht wie geplant zum Nordkap. Bis zum Polarkreis sind es jetzt nur noch so knapp 500km. Von wegen Kälte! Wir ergatterten uns zur bei der Hitze ein Schattenplätzchen auf einem Parkplatz direkt am Ostseestrand. Ein endlos langer Strand und glasklares seichtes Wasser luden uns zum Baden ein. Weiterfahrt am Nachmittag – Fehlanzeige! Wir zogen einen Badetag vor.
So packten wir wiedermal unsere Strandsachen (so langsam haben wir Übung!) und genossen das finnische Sommerwetter am feinen Sandstrand. So eine „Expedition“ grenzt schon fast an Urlaub! ;-)
Am Abend wurde der 1€-Grill gestartet und die leckeren Reinert Würstchen und der Homann Salat aus den finnischen Lidl vertilgt. Fast wie zuhause! Der Sonnenuntergang über der Ostsee rundete diesen wunderschönen Tag ab!

8 Uhr! Alle haben gefrühstückt und wir drei hielten unsere morgendliche Teamsitzung ab. Was machen? Wo sind unsere Tagesziele? Was könnte es zu essen geben heute Abend?
Schnell konnten wir diese Fragen klären und auf ging es über Oulu in Richtung Kemi, der letzten Hafenstadt an der Ostsee, bevor wir rechts ab in Richtung Rovenemi abbiegen.
Dort angekommen fanden wir unseren Stellplatz direkt am Hafen. Bei einem Rundgang durch die Stadt, 31°C, leckerem Eis, Sonne pur und dem angenehmen Wind ließen wir den Tag verstreichen.
Witziges nebenbei: Hier in Kemi „brennt“ die Erde und auf den Wanderwegen stehen Schilder, die das Fahren mit Schneemobilen verbieten! (Im Winter liegt hier meterdick Schnee und die gesamte Ostsee ist eingefroren, so dass die Fahrrinnen der Fähren nur durch Eisbrecher freigehalten werden können!)
Morgen geht es dann auf in das „vermückte“ Lappland…

Zum Thema Navigation:
Unser eigentliches Navigationssystem liegt gut verpackt über mir im Schrank und genießt sein dar sein. Stattdessen nutzen wir auf einem Tablet die App „Maps.me“ mit Offlinekarten von OpenStreetMaps die voll gespickt sind mit PonitsOfInterrests wie Tankstellen, Parkplätzen, Lidl´n, usw. Alles dabei, was wir unterwegs benötigen. So lassen sich prima auch die wildesten Parkplätze und Häfen in der Umgebung links und rechts der Straße finden. Navigation á la Melly kann eine Trude nicht ersetzen!
Ach ja, LIDL: Lidl gibt es hier in Finnland an fast jedem größeren Ort und es ist bisher der günstigste unter den finnischen Supermärkten. Neben finnischen Produkten fanden wir hier ebenso unsere Grillwürstchen und den Salat zum Abendessen – natürlich von Reinert aus Versmold und Homann aus Dissen!!! ;-) (als wären wir nicht noch vor dem Urlaub gerade im Werksverkauf gewesen!)

Finnland – Mehr als Land in Sicht

Gut genächtigt in der Ecke des Besucherparkplatzes vom Freilichtmuseum und Schloss in Kastelholm konnten wir so „früh“ am Morgen um 10 Uhr finnischer Zeit unsere Tour durch die Anlagen starten.
Wir begannen im Schloss Kastelholm, welches zwar nur noch eine Ruine war, doch durch aufwendige Restauration und mit viel Engagement wurde es zu einer Attraktion mit viel geschichtlichem Hintergrund wiederhergestellt. Das angrenzende Gefängnis, welches noch bis 1975 in Betrieb war nahmen wir dabei natürlich auch noch mit.
Weiter im Freilichtmuseum gab es jede Menge schwedische Handwerkskunst zu entdecken. Drei Mal pro Woche werden hier im Museum diverse Tätigkeiten vorgeführt und heute war Handwerkertag.
Da waren wir doch Prima aufgehoben…
Als dann Busse weise die Touris angekarrt wurden haben wir uns davon gemacht. Auf dem Rückweg nahmen wir noch einen riesigen Aussichtsturm mit, der uns bei schönsten Wetter die Weiten der Aland-Inseln zeigten. Wir zogen weiter über die Insel und suchten uns langsam unseren Stellplatz für die Nacht, da überquerten wir noch eine riesige Schwenkbrücke, die sich stündlich in Aktion setzte und so eine Querverbindung in Kanalform durch die Inselgruppe freigab.
Letztendlich landeten wir in Lumparland direkt an der St. Andreas Kirche und verbrachten dort einsam und alleine die Nacht.

Nach einem kleinen Gewitterschauer am Abend und leichten Regen am Morgen klarte es gegen 10 Uhr wieder auf und die Sonne begleitete uns wieder bei höchst sommerlichen Temperaturen auf die Fähre und damit auf das Finnische Festland. Die fünf stündige Fährüberfahrt von den Aland-Inseln nach Naantali durch die wunderschöne Schärenküste verlief ohne Probleme. Im Hafen angekommen, stand der erste Tank-Stopp seit Rostock an. 1.243 Kilometern mit einer Tankfüllung. Das geht schon…
Wir suchten uns danach den Weg aus dem riesigen Hafengebiet heraus und lernten relativ schnell die grüne finnische „Hölle“ links und rechts von der Straße kennen. Unseren Schlafplatz fanden wir dann in Uusikaupunki, einem finnischen Küstenort direkt am Yachthafen. Und Matrix-Treffen war hier auch noch!
Mit Livemusik aus dem Hafen ging es dann in eine relativ ruhige Nacht!

Ausgeschlafen, gefrühstückt ging es los und wir machten eine kleine Städtetour zu Fuß durch den fast unaussprechlichen Ort Uusikaupunki und verschafften uns so einen ersten Eindruck finnischer Mentalität. Lesen kann man auf Finnisch fast alles, was sich allerdings dahinter verbirgt, da geht uns relativ schnell das Latein aus. Die finnische Sprache ist einfach unmöglich zu verstehen und so freuen wir uns, dass wir uns mit unserem Englisch sehr gut verständigen können!
Nach dem Stadtbummel packten wir unsere sieben Sachen und fuhren weiter nach Rauma gut 180 km nördlich von Turku. Dort bezogen wir noch am Vormittag den Campingplatz und ergatterten noch einen Stellplatz direkt am Wasser. Feste Stellplätze – Fehlanzeige… Wer zuerst kommt nimmt sich den Stellplatz der da ist. An der Rezeption hieß es nur „Sucht und ihr findet einen Stellplatz“. Für uns als deutsche „Normalbürger“ und „ordnungsliebende“ schon ungewöhnlich!
Heute war Waschtag, denn so ein kleiner Scheisser verursacht doch mehr Dreckwäsche als geplant. Das heiße Wetter gab den Rest dazu. Hätte ich früher gewusst, dass Kinder so viel Dreckwäsche verursachen, dann wäre ich in die Waschmittel oder Waschmaschinen-Industrie eingestiegen! ;-)
Mit viel Wind, warmen Temperaturen und mehr als Sonne war die Wäsche schneller trocken, als diese in der Waschmaschine benötigte und so gingen wir zu Fuß in die Altstadt von Rauma.

Zu Rauma:
„Schief, bunt dekoriert und gut erhalten präsentiert sich die Altstadt Raumas mit ihren 600 Holzhäusern aus dem 18. Und 19. Jahrhundert Skandinaviens größtes Ensemble dieser Art ist seit 1992 UNESCO-Weltkulturerbe und verlockt heute mit hübschen Boutiquen und gemütlichen Cafés zu Erkundungstouren.“
QUELLE: ADAC-TourSet

Eine schöne Stadt mit wirklich vielen, teilweise schönen und gut erhaltenen Holzhäusern mit irgendwie „finnischen“ Stil. Was für uns finnischer Stil und dessen Mentalität bedeutet, dass muss in uns noch reifen und wird an späterer Stelle hier noch mal in ein Wort gegossen!
Zurück am Womo ging es ans Kochen, lecker essen und Abwaschen. Heute haben hier die Männer das sagen! (letztes Bild)
Auf einen ruhigen Restabend…

Der Zeit voraus

Am Sonntagvormittag haben wir Stockholm bei bedecktem Wetter verlassen und haben uns in Richtung Norden aufgemacht. Heute ging schließlich die Fähre rüber auf die Aland Inseln.
Bis dahin haben wir in Marholmen (eine Insel im nördlichen Teil Stockholms Schärenküste) einen Parkplatz gefunden auf dem wir übernachten konnten.
Marholmen war eine sehr seltsame Insel mit, so glauben wir einer langen Geschichte. Marholmen im Norden von Stockholm war früher eine Insel der Reichen, die dort ihre Sommerferien verbrachten. In den letzten Jahrzehnten wurde Marholmen als „Naherholungsgebiet“ der Stockholmer genutzt und angesehen. Es gibt hier eine wunderbare Infrastruktur mit einem kleinen verlassen Campingplatz. Mit verlassen, meine ich verlassen. Dieser wurde nicht mehr bewirtschaftet. Dagegen war das Strandbad mehr als Intakt. Auf dem Spielplatz war nicht ein Unkräutchen zu finden. Jetzt wird Marholmen als Konferenzinsel der Großen und Reichen genutzt. Vielleicht auch als Ferienunterkunft als Mutter-Kind-Zentrum. Wir haben es nicht herausgefunden…
Fest steht, der Besucherparkplatz diente perfekt als Übernachtungsstätte und Fabian hatte wieder am Nachmittag ausreichend Zeit, in der Schärenküste baden zu gehen. Irgendwie entwickelt er sich gerade zur absoluten Wasserratte. Im Anschluss genoss er noch das Bad in der Spülschüssel im Womo.
Am anderen Morgen bekamen wir nach leckerem Frühstück mit aufgebackenen Brötchen Besuch eines „netten“ Herren, der uns auf ganz klar mitteilte, dass dieser Platz privat sei und wir sofort fahren müssten. Ok ok… Eigentlich wollten wir noch mal auf den Spielplatz, doch das haben wir dann doch sein gelassen und verließen so ganz entspannt, gut gefrühstückt Marholmen.

Wir traten die letzten 25km in Schweden nach Kapellskär an und nahmen schon mal den Anleger in Betracht. Ok! Hafen, einmal „Loppis“, 20m Strand und sonst nichts. Wir nahmen es mit Humor und legten uns mit Fabian an den Strand. Auf der Spieldecke wurde gespielt, diniert und einen Nachmittagsschlaf abgehalten. Eine echte Multifunktionsdecke!!!
Am späten Nachmittag wurde es Zeit, den Schlafplatz ausfindig zu machen. Wohin? Auf dem Parkplatz war das übernachten verboten. 250m weiter ging eine Sackgasse erst den Hügel hinauf und dann bis zum Wasser hinunter und es bot sich ein genialer Schlafplatz direkt an einem kleinen Anleger für die uns so genannten „Elfsnaben“ – Küsten“bus“linien. Wir standen ruhig und abgelegen vom Hafen, an dem bis tief in die Nacht LKW´s rangierten, Schiffe an und ablegten und es doch sehr laut war. Bis um 3.45 Uhr war alles tutti und dann tauchte eine „Securitas-Auto“ vor uns auf und nahm wohl in aller Ruhe unser Womo unter die Lupe. Na tolle Wurst…
Das Auto zog unverrichteter Dinge wieder ab, aber bevor er die Rennleitung rufen konnte verzogen wir uns kurzerhand in den Hafen vor dem Check-In, an dem noch zwei andere Wohnmobile standen und alles war gut. Selbst Fabian hat die rumpelnde Fahrt hinten im Bett ruhig weiter geschlafen.

Nach zwei weiteren Stunden Schlaf gab es neben dem Frühstück für Fabian und mich eine Menge an Lastkraftfahrzeugen mit bis zu 10 Achsen zu überwachen. 8 Achsen pro LKW sind hier im Übrigen ganz normal…
Nach dem Check-In und dem warten in der prallen Sonne bei immer noch über 30°C am Tage durften wir als alleiniges Fahrzeug in unsere Reihe 30 fahren. Bis zum beladen waren wir auch alleine. Warum nur? Wir waren das einzige Auto, das auf den Aland-Inseln von Bord ging! Schon lustig…
Für uns fahren die extra dat Aland an! ;-)
Auf dem Deck an Schiff verfolgten wir gespannt das Ablegen und gingen nachher in die wohl klimatisierten Räume unter Deck. Ach ja! Frühstück und Brunch waren im Fährpreis mit in Begriffen und ich hab´s vergessen. Schnell noch das Buffet geplündert, Fabi Mittag gemacht und dann konnten wir nach guten vier Stunden als einiges Fahrzeug das Schiff verlassen. Es wollten jedoch einige wieder auf das Schiff, so dass sich das Anlegemanöver doch noch lohnte! Ach ja: Mit der Einreise in die finnischen Hoheitsgewässer konnten wir unsere Uhren eine Stunde vorstellen und sind nun deutscher Zeit voraus. Uns eigentlich egal, da wir die Uhren bereits abgelegt haben. Nur zwei von uns können sich davon noch nicht ganz trennen:
1. Die Fähre, die strikt nach Fahrplan fährt und…
2. Fabian, bei dem ich die innere Uhr noch nicht zum ausschlafen überreden konnte!
Auf den Aland-Inseln angekommen besuchten wir die Hauptstadt Mariehamn mit seinen 11.000 Einwohnern und schlenderten durch die Innenstadt und den Hafen. Irgendwie Luxus pur…
Wir machten uns am frühen Abend dann auf die Suche nach einem Quartier und landeten an einem Schloss im Norden der Inselgruppe auf Sund, genauer am Schloss und Freilichtmuseum in Kastelholm. Dieses werden wir dann morgen mal unsicher machen!

So langsam strengt das heiße Wetter echt an und man sucht mit Fabian jeden Platz im Schatten um sich trotz des angenehmen Windes eine kleine Abkühlung zu verschaffen, was jedoch nicht immer gelingt.
Aber mit Eis im Gefrierfach, Eiswürfel für die Cocktails ;-) am Abend genießen wir dieses traumhafte „Expeditionswetter“!

Ein paar Fakten zu den Aland-inseln:
– Selbstverwaltetes Inselreich
– Gehört seit 1921 zu Finnland, vorher zu Russland
– Besitzt eine eigene Flagge
– Währung ist der EURO
– Ist seit 1995 Mitglied der EU
– Es wird schwedisch gesprochen
– Auf den Aland-Inseln gibt es 29.000 Einwohner
– Zu den Aland-Inseln gehören 20.000 Inseln und Schären, davon sind 6.700 benannte Inseln wovon nur „60“ bewohnt sind
– Zur Geschichte: Die älteste Wohnsiedlung wurde auf das Jahr 5.500 vor Christie datiert

Genug Fakten! ;-) Hier ein paar Eindrücke…

Stockholm

Eigentlich, ja eigentlich wollte ich heute gar nichts posten, doch der Tag ist es wert…

Wir sind heute früh in aller Ruhe nach einem ausgiebigen Frühstück von Norsholm am Göta-Kanal gut 180km weiter nach Stockholm gefahren. Wiedermal gab das aktuelle Wetter hier in Schweden den Takt dazu vor. Sonne und 32°C, da ging nur Fahren oder Stehenbleiben.
In Stockholm angekommen (Longholmens Husbilcamping) richteten wir uns kurz häuslich ein, Strom für den Kühlschrank dran und Markise raus. Heißes Sommerwetter, was machen wir am besten??? Natürlich – Wir gehen Baden und das mitten in Stockholm! Badebuchse, Handtuch und Sonnencreme ab in den Kinderbuggy und los ging es. Direkt am Nordufer von Longholmen gibt es geniale Bademöglichkeiten. Wer es mag, der legt sich wie eine Sardine an den Strand, oder wer das nicht mag, der geht 100 Meter weiter, hat dafür keinen Strand sondern Steine und klettert mehr oder weniger ins Wasser! Endlich Abkühlung…
Irgendwie lustig, mitten in Stockholm Baden zu gehen! Auch Fabian hatte daran mehr als Freude und genoss so an diesem heißen Tag das kühle Nass.
Zurück am Womo brachten der Nachmittagsbrei und ein paar Plätzchen die nötige Stärkung für den Gang in Gamla Stan, die Altstadt Stockholms. Die Sonne brannte, die Stadt war voller Touris und wir mitten drin. Gemütlich ist anders, aber dieses Feeling ist doch irgendwie einzigartig! Alle sind bester Stimmung, vor Allem nachdem ich mehrere Male die Greffener Fahne hervor holte und mit dieser ein paar Fotos in Stockholm machte. Irgendwie erzeugte dies Aufsehen, warum, dass kann ich mir nicht erklären. Witzig war auch die Aktion mit der Fahne vor dem königlichen Schloss in der Altstadt. Selbst der Wachsoldat schaute interessiert und war kurz davor aus seiner Hütte heraus zu kommen!
Nach erfolgtem Stadtbummel und platter Füße ging es zurück und wir genießen den Abend im Greffener Hauptquartier bei leckerem Schnitzel und „heimischen“ Bier aus Dosen!

Sommer, Sonne, Sonnenschein

Was für ein Wetter! Gestern und heute mal wieder Sonnenschein und 30°C im Schatten. Eigentlich fuhren wir gegen Norden, damit es nicht mehr so warm ist, aber da sind wir wohl auf dem Holzpfad unterwegs…

Gestern konnten wir so in den frühen Morgenstunden uns der „Hitze“ kurzfristig entziehen und haben uns aufgemacht zur Wandertour im Skurugata/Skuruhatt. Neben dem höchsten Berg in Smallland, gab es auch dort die mysteriöseste Schlucht in Schweden die es für uns zu erwandern galt. Mit Fabian vor dem Bauch und die Greffener Fahne im Gepäck ging es los!
Erst Bergauf, dann Bergab in die Schlucht, noch weiter Bergab bis es zwischen dem Felsgestein angenehm kühl wurde. Fabian war nur noch am gackern und die „Alten“ mussten ackern über Stock und Stein. Ein echtes Abendteuer… Nass geschwitzt und bei wärmlichen Wetter fassten wir den Entschluss uns auf einem Campingplatz nördlich von Gränna niederzulassen. Bei der Hitze fahren ist für Fabi als auch für uns nicht wirklich angenehm. So nutzen wir den Stellplatz am glasklaren Vätternsee zum Entspannen im Schatten und zum Wäschewaschen. Konnte doch keiner ahnen, dass wir in Schweden so schwitzen müssen. Für so warmes Wetter waren wir nicht wirklich vorbereitet.

Gut geschlafen und mit frischen Brötchen starteten wir in den nächsten heißen Tag hinein. Bereits um 10 Uhr zeigte das Thermometer schon seine 30°C an. Von schwüler Luft ist hier allerdings nichts zu merken! Fabian war nach dem Check-Out am Campingplatz schon wieder fertig und so konnten wir gut zwei Stunden weiter in Richtung Stockholm fahren.
In Norsholm kam es dann zum Rennabbruch aufgrund von Hitze. Keine Chance auf ein Weiterkommen. Das Wohnmobil heizte sich trotz Fahrerhausklima zu weit auf. Direkt am Göta-Kanal (dem blauen Band Schwedens) strandeten wir und genossen den Blick auf die vorbei ziehenden Boote im Schatten unter der Markise. Aber zum stressen haben wir auch überhaupt keine Zeit!!!
Fabian nutzte die freie Zeit auf seiner Spieldecke, Melanie mit ihrem Buch und ich am Göta-Kanal zum Angeln. Viel war hier nicht zu erwarten, aber vier Fische gab es schon. Zwei zu klein, einer im Eimer und einer „fast“ im Eimer. Da war es hin, das Abendessen…So gab es „nur“ Salat mit Knäckebrot. Leckerem Knäckebrot!
Uns jetzt wo Fabi von tiefen Schluchten, anstrengender Hitze, vielen Booten und großen Fischen träumt, lassen wir den Abend mit leckeren Blanc de Noir vom Weingut Ernst Sebastian ausklingen. (Nein, dies ist keine Schleichwerbung! – Der Wein ist so lecker und verdient es, an besonderen Tagen getrunken zu werden!)

Yes, we camp…!